Stadtwerke rudern zurück

von Redaktion

Strompreis in München steigt weniger stark als angekündigt

München – Nach großer Unruhe bei den Kunden erhöhen die Stadtwerke München 2023 den Strompreis nun doch nicht so drastisch wie geplant. Ab April zahlen Kunden pro Kilowattstunde (kWh) 51,89 Cent – und nicht die 61,89 Cent, die ab 1. Januar gelten. Der Grundpreis bleibt bei 128,28 Euro pro Jahr.

Wie berichtet, hatten die Stadtwerke wegen der Energiekrise vor wenigen Wochen angekündigt, die Strompreise um im Schnitt 122 Prozent anzuheben, für einige Kunden auch mehr. Eine große Zahl von Beschwerden war die Folge, zudem suchten sich viele Münchner einen anderen Anbieter. Intern heißt es, den Stadtwerken sollen bislang fast 10 000 Kunden davongelaufen sein.

Als Grund für den Schwenk nennen die Stadtwerke indes etwas anderes. Die Bundesregierung habe die Details für die geplante Abschöpfung der Gewinne aus den Windparks der SWM verändert. So habe sich eine Möglichkeit zur Preissenkung ergeben. Der April sei hierfür der frühestmögliche Zeitpunkt.

Die Senkung war auch der dringende Wunsch von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Dem Vernehmen nach hat es mehrere Gespräche gegeben. „Natürlich war auch der Stadtrat nicht glücklich über die Preisentwicklung – und das haben wir der Unternehmensführung auch signalisiert“, sagt Grünen-Chef Dominik Krause.

Zuvor hatte der Stadtwerke-verband VKU die flächendeckenden und teils ähnlich drastischen Erhöhungen verteidigt. Ursache für die Preisentwicklung sind exorbitant gestiegene Einkaufspreise für Strom und Gas an den Energiemärkten infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

ska/mm

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