330 Millionen Euro abgeschöpft

von Redaktion

SWM-Chef: „Staat deckelt den Strompreis mit unserem Geld“

München – Die Stadtwerke München (SWM) werden kommendes Jahr einen großen Teil ihrer Gewinne aus der Stromerzeugung an den Staat verlieren: „Wir gehen davon aus, dass wir allein im Jahr 2023 rund 330 Millionen Euro für die Finanzierung der Strompreisbremse an den Bund abgeben müssen“, so Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach exklusiv im Interview mit unserer Zeitung.

Hintergrund ist die gestern vom Bundestag beschlossene Abschöpfung von 90 Prozent der Zufallsgewinne in der Stromerzeugung. Durch einen Marktmechanismus haben sich die Strompreise binnen zwei Jahren vervielfacht, Betreiber günstiger Kraftwerke – vor allem grüner – konnten viel Geld verdienen. Die Stadtwerke besitzen Dutzende davon: „Aus PR-Sicht ist das natürlich ein Desaster: Wir müssen die Preise erhöhen, die der Staat dann deckelt – mit unserem Geld“, so Bieberbach. Die Stadtwerke stehen seit ihrer Ankündigung, die Strompreise ab Januar mehr als zu verdoppeln, heftig in der Kritik. Auch die Leser unserer Zeitung haben in vielen Zuschriften kritische Fragen gestellt. Der SWM-Chef stellte sich ihnen jetzt im Interview.

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