Energieverbrauch sinkt drastisch

von Redaktion

Niedrigster Stand seit Wiedervereinigung – Mehr Strom aus Kohle

Berlin – Der Energieverbrauch in Deutschland fällt laut einer Hochrechnung von Experten in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990. Im Vergleich zum Vorjahr werde der Verbrauch um 4,7 Prozent auf 11 829 Petajoule zurückgehen, wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in Berlin berichtete.

Als Ursache nimmt die AG Energiebilanzen die stark gestiegenen Energiepreise an. Sie hätten sowohl zu verhaltensbedingten Einsparungen wie auch zu Investitionen in die Energieeffizienz mit mittel- bis langfristiger Wirkung geführt. „Zu einer Minderung des Energieverbrauchs dürften auch preisbedingte Produktionskürzungen in einzelnen Wirtschaftsbranchen geführt haben“, hieß es weiter.

Trotz der konjunkturellen Eintrübung sei von der Wirtschaft ein energieverbrauchssteigernder Effekt ausgegangen. Ein höherer Energieverbrauch habe sich auch aus dem Anstieg der Bevölkerungszahl ergeben. So habe sich allein bis August die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen um knapp eine Million erhöht. Knapp ein Prozent des Gesamtrückgangs geht auf die wärmere Witterung im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Der Anteil des Ökostroms am Stromverbrauch in Deutschland ist derweil auf einen Rekordwert gestiegen. Er lag 2022 bei 47 Prozent, nach 42 im Vorjahr, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft in Berlin mitteilte. Zugleich wuchs aber auch der Anteil von Braun- und Steinkohle, von 28,3 auf 31,9 Prozent. Das liegt an der Rückkehr von Kohlekraftwerken auf den Strommarkt, um Gas einzusparen. Dazu komme die Stilllegung von AKWs.

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