Berlin – Die Bundesregierung lehnt Pläne der Lufthansa zur Auszahlung von Boni an ihre Vorstände trotz milliardenschwerer Staatshilfen in der Pandemie ab. „Die Bundesregierung sieht das ausdrücklich anders“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. „Nach ihrem Verständnis würde das Ansammeln von Bonuszahlungen in Verbindung mit einer späteren Auszahlung nach Beendigung der Stabilisierungsmaßnahmen gegen die getroffenen Vereinbarungen verstoßen.“ Man werde das mit der Lufthansa besprechen.
Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Pandemie hatte Lufthansa 2020 und 2021 tief in die roten Zahlen gestürzt. Im Sommer 2020 bewahrte der Staat die Gesellschaft vor dem Aus. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) stützte die Lufthansa mit sechs Milliarden Euro und stieg mit 20 Prozent direkt beim Konzern ein. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen komplett zurückgezahlt. Der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn verkauft. Laut „Handelsblatt“ hat der Aufsichtsrat beschlossen, dem Topmanagement Bonuszahlungen für 2021 und 2022 zu gewähren.