Rom – Drei kleine Wörter aus dem Mund von Papst Franziskus haben bei Katholiken in Deutschland und der Welt Sorgen um Benedikt XVI. geweckt. „È molto ammalato“ – er sei „sehr krank“, sagte Franziskus am Mittwoch über seinen Vorgänger, den emeritierten Papst. Er rief alle Gläubigen zu einem „besonderen Gebet“ für Benedikt auf. „Denkt an ihn, er ist sehr krank. Und bittet den Herrn, ihn zu trösten und zu unterstützen in diesem Zeugnis der Liebe zur Kirche – bis zum Ende“, sagte Franziskus bei der Generalaudienz im Vatikan. Danach besuchte der Argentinier den früheren Pontifex im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten, wo Benedikt seit seinem Rücktritt im Jahr 2013 ziemlich zurückgezogen lebt.
Benedikts Gesundheitszustand habe sich in den vergangenen Stunden verschlechtert, hieß es in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls. Die Situation sei aber „für den Moment unter Kontrolle.“ Benedikt werde von Ärzten überwacht. Am Abend berichteten Vertraute, die lebenswichtigen Körperfunktionen, „einschließlich des Herzens“, ließen nach.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist nach den Worten einer Regierungssprecherin in Gedanken bei dem emeritierten Papst. „Er wünscht dem deutschen Papst – wie wir ja sagen – gute Genesung“, sagte sie. Viele Geistliche, darunter der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, schlossen sich Papst Franziskus an und riefen dazu auf, für Benedikt zu beten.
Experten, Vertraute und Gläubige rätselten, wie schlimm es um die Gesundheit des 95-Jährigen wirklich steht. Gerüchte über Benedikts Gesundheitszustand gab es seit seinem Rücktritt 2013 häufiger. Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein äußerte sich gestern nicht.