Berlin – Die Corona-Welle in China ist für die Bundesregierung alleine noch kein Anlass für neue Einreisebeschränkungen. Man behalte die Situation sehr aufmerksam im Blick, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Anders geht Italien vor: Passagiere aus China müssen dort nach ihrer Landung noch am Flughafen einen Corona-Test machen.
Die Behörden begannen am Donnerstag mit entsprechenden Maßnahmen am römischen Flughafen Fiumicino. Die USA (ab 5. Januar) und Indien (ab Sonntag) kündigten an, dass Einreisende künftig vor Abflug ein negatives Resultat vorweisen müssen. Hintergrund sind Befürchtungen vor einer möglicherweise in China entstehenden neuen Virusvariante. Offizielle chinesische Angaben werden etwa von der US-Gesundheitsbehörde CDC als unzureichend gewertet. Aus Mailand verlauteten zudem hohe Zahlen infizierter Passagiere: Am 26. Dezember seien dort zwei Flieger aus China gelandet, wobei von 210 getesteten Passagieren 97 positiv auf Corona getestet worden seien. Allerdings tauchten dort nach ersten Erkenntnissen keine neuen, gefährlichen Varianten auf.
Nach fast drei Jahren strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen infiziert.
Als „politische Überreaktion“ wertete Andreas Bobrowski, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Laborärzte, die Reisebeschränkungen. Eine medizinische Notwendigkeit gebe es dafür nicht, sagte er.