Berlin – Die deutschen Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen sind laut einer Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende 2022 erneut verfehlt worden. Zwar sei der Energieverbrauch 2022 um 4,7 Prozent im Vergleich zu 2021 zurückgegangen und der Anteil der erneuerbaren Energien auf ein Rekordhoch gestiegen, hieß es weiter. Der wieder verstärkte Einsatz von Kohle und Öl habe die dadurch erreichten Emissionsminderungen jedoch zunichte gemacht.
Stattdessen nahm der CO2-Ausstoß im Energiesektor im Jahresvergleich sogar um acht Millionen Tonnen zu. Bestimmende Faktoren waren hier die krisenbedingte Reaktivierung der Reserve-Kohlekraftwerke und die Stromexporte ins europäische Ausland, vor allem nach Frankreich.
Erneut verfehlt wurden laut Agora die Emissionsziele in den Bereichen Verkehr und Gebäude: „Der Gebäudebereich überzog mit 113 Millionen Tonnen CO2 das Sektorziel um 5 Millionen Tonnen“, hieß es, der Verkehr überziehe um elf Millionen Tonnen. Es fehlten in diesem Sektor vor allem politische Maßnahmen , kritisierte Agora Energiewende. mas/afp