München – Volle Gasspeicher und milde Temperaturen haben die Gaspreise im Großhandel seit Mitte Dezember förmlich abstürzen lassen. Das kommt jetzt auch bei den Verbrauchern an: Laut Daten des Vergleichsportals Verivox kostet die günstigste Kilowattstunde Gas bei Neuverträgen aktuell 12,9 Cent. Das liegt nur noch geringfügig über den 12 Cent, auf die die Preisbremse die Preise heruntersubventioniert. Im Dezember mussten Neukunden bestenfalls noch 20 Cent bezahlen.
Christina Wallraf, Energiemarktexpertin der Verbraucherzentrale NRW: „Wenn man mehr als 13, 14 Cent bezahlt, sollte man über die Vergleichsportale schauen, ob man einen günstigeren Tarif findet. Auch viele Stadtwerke bieten wieder günstigere Verträge an.“ Denn die Preisbremse gilt nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs – und wird Mietern erst bei der Jahresendrechnung ausgezahlt.
Für Wallraf gilt: „Man sollte immer recherchieren, ob es mit dem Anbieter zuvor Ärger gab.“ Auch Vorauszahlungen seien zu vermeiden, „auch in Form von überhöhten Abschlägen“.
Die gesunkenen Preise sind auch für den Staat eine Erleichterung, wie Veronika Grimm, Mitglied der Wirtschaftsweisen, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte: „Wenn die Preise so niedrig bleiben, dann dürfte deutlich weniger Geld für die staatlichen Kostenbremsen benötigt werden als im Wirtschaftsstabilisierungsfonds eingeplant.“
Im Gegensatz dazu ziehen die Grundversorger gerade die Preisschraube an: In über 1000 Fällen werden die Tarife für Gas und Strom 2023 teurer, wie das Vergleichsportal Check24 berichtet. mas