Berlin/München – Nach nur 13 Monaten im Amt hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ihren Rücktritt erklärt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Nachfolge „sehr schnell“ klären, nannte aber noch keinen Namen.
Dem Rückzug waren massive Kritik an der Amtsführung und ein rapider Ansehensverlust vorangegangen. Lambrecht gab ihre Entscheidung in einer kurzen schriftlichen Erklärung bekannt, in der sie das Eingeständnis eigener Fehler vermied. Als Grund für den Rücktritt nannte sie die „monatelange mediale Fokussierung auf meine Person“, die eine Sacharbeit kaum zugelassen habe.
Kanzler Scholz sagte bei einem Besuch in Ulm, er habe „eine klare Vorstellung“ von der Neubesetzung des wichtigen Ministeriums, „und das wird sehr schnell für alle bekannt werden“.
Die Grünen fordern eine paritätische Besetzung im Kabinett. Der CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn sagte unserer Zeitung, es brauche nun jemanden „mit Affinität für die Truppe, Einsatzbereitschaft und Erfahrung. Und vor allem: jemanden mit ehrlichem Interesse an der Bundeswehr“. afp/mbe