In Verhandlung wegen Patriot-Raketen

von Redaktion

Bayern-Chemie in Aschau am Inn möglicher Produktionsstandort

Aschau am Inn – Die mögliche Produktion von Patriot-Raketen in Aschau-Werk, der Ukraine- Krieg, das 100 Milliarden Sondervermögen der Bundeswehr und die geopolitischen Herausforderungen – all das schwang mit, als der bayerische Wirtschafts-Staatssekretär Roland Weigert (Freie Wähler) gestern die Bayern- Chemie in Aschau-Werk besuchte. Das Unternehmen gehört zum bayerischen Rüstungskonzern MBDA.

Von der angekündigten „Zeitenwende“ spürt die Bayern- Chemie fast ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs noch nichts. „Wir haben dadurch definitiv noch keine Aufträge bekommen“, sagte Bayern-Chemie-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Rieck. Es sei viel gesprochen worden, „aber bislang ist daraus noch kein Auftrag entstanden“.

Weigert kündigte die Gründung eines bayerischen Technologie- Clusters für Sicherheits- und Verteidigungspolitik an. Startschuss ist der 25. Januar. In diesem Cluster sollen – im Rahmen der bayerischen High-Tech-Agenda – Unternehmen und Wissenschaft vernetzt und gefördert werden. Für dieses Jahr stellt der Freistaat dafür 500 000 Euro bereit.

Zumindest in einem Bereich konnte Bayern-Chemie- Chef Rieck einen leichten Lichtstreifen verkünden: bei der möglichen Produktion von Patriot-Raketen in Aschau. „Wir sind im Angebotsprozess und intensiv in Gesprächen. Die Perspektive ist eine hervorragende“, sagte Rieck. Der US-amerikanische Rüstungskonzern Raytheon möchte seine Patriot-Raketen erstmals außerhalb der USA produzieren und hat dazu den bayerischen Rüstungskonzern MBDA als Partner ausgewählt, dessen Tochter die Bayern- Chemie ist.

„Wir haben noch keinen Auftrag und noch keine Zusage, aber die Großwetterlage ist sehr positiv“, sagte Rieck. Im Laufe des Jahres wolle er das finale Angebot abgeben.

JÖRG ESCHENFELDER

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