Panzer-Streit entzweit Nato

von Redaktion

USA und Deutschland vorerst gegen Lieferung – Polen erhöht Druck

Ramstein – Trotz erheblichen Drucks aus der Ukraine und von verbündeten Staaten hat die Bundesregierung noch nicht über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern in das von Russland angegriffene Land entschieden. Deutschland bereite sich aber darauf vor, indem Verfügbarkeit und Stückzahl dieser Panzer nun überprüft würden, sagte der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

Am Rande der Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein sagte Pistorius, die Entscheidung werde „so bald wie möglich getroffen“. Die USA mahnten stärkere Unterstützung der Ukraine an. US-Verteidigungsminister Austin sprach von einem „entscheidenden Moment“ im Krieg. Auch sein Land hat sich bisher nicht dazu bekannt, schwere Kampfpanzer zu liefern. Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas sagte, „einige Länder“ hätten sich bereits zur Leopard-Lieferung entschlossen.

Aus Polen gab es zuletzt zudem Andeutungen, dass es auch ohne deutsche Zustimmung Leopard-Panzer an die Ukraine liefern werde Als Leopard-Produktionsland müsste Deutschland eigentlich jede Weitergabe durch andere Länder genehmigen. Über solche Exportgenehmigungen sei gesprochen, aber nicht entschieden worden, sagte Pistorius.

Die Leopard-Frage überschattete neue Zusagen der Verbündeten an die Ukraine. Pistorius kündigte ein „Frühjahrspaket“ von einer Milliarde Euro an, wodurch der Gesamtumfang der deutschen Militärhilfe auf 3,3 Milliarden steige. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte am Abend, er werde weiter für deutsche Leopards kämpfen.

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