Mit 65 sind fast alle in Rente

von Redaktion

DGB-Statistik: Altersgrenze wird in wenigsten Fällen ausgeschöpft

München – Offiziell steigt das Renteneintrittsalter zwar Jahr für Jahr an, doch die Mehrzahl der Arbeitnehmer geht trotzdem nicht mit 65 und schon gar nicht mit 67 in Rente. Laut dem „Rentenreport“ des DGB waren 2021 nur 14,3 Prozent der 65-Jährigen in Bayern noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dabei lag das offizielle Zugangsalter in die Altersrente 2021 bei 65 Jahren und zehn Monaten.

Frauen sind demnach im Schnitt mit 64,2 Jahren in Rente gegangen, Männer mit 64. Vor diesem Hintergrund erteilt Bayerns DGB-Chef Bernhard Stiedl allen Rufen, bis 69 oder gar 70 zu arbeiten, eine klare Absage: „Die Menschen unter Androhung von Rentenkürzungen – und nichts anderes wäre eine weitere Lebensarbeitszeitverlängerung – zur Arbeit zu drängen, gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten.“ Trotz aller Klagen über den Fachkräftemangel würden die Arbeitgeber die Voraussetzungen für bessere Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer nicht schaffen.

Die Tatsache, dass viele Senioren lieber Rentenkürzungen hinnehmen, statt bis zur gesetzlichen Altersgrenze zu arbeiten, verschärft das Problem der Armut im Alter. Der maximale Abschlag bei früherem Renteneintritt beträgt lebenslang 14,4 Prozent. „Daher sind sozial abgesicherte und flexible Übergänge in die Rente so wichtig“, so der DGB.

Mehr als drei Viertel aller Frauen und knapp 43 Prozent der Männer, die 2021 in Bayern in Rente gingen, erhalten eine gesetzliche Altersrente, die unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle (aktuell 1236 Euro) liegt. Vor allem Frauen rutschen schnell in Altersarmut. kr

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