Warnstreiks in Kitas und Kliniken

von Redaktion

Verdi erhöht Druck bei Tarifverhandlungen – Arbeitgeber ungehalten

München – Die Gewerkschaft Verdi hat Warnstreiks in Kitas und Krankenhäusern in Bayern angekündigt. Der Landesbezirksvize Sinan Öztürk sagte, zum Auftakt der bundesweiten Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Kommunen und Bund hätten die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot gemacht. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die zweite Verhandlungsrunde findet am 22. und 23. Februar in Potsdam statt. Bis dahin werde es in Bayern Arbeitsniederlegungen in Kliniken und Kindertagesstätten sowie in Stadtverwaltungen, Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern geben, teilte Verdi mit. Erste Aktionen sind bereits für heute geplant. In Würzburg fahren beispielsweise keine Straßenbahnen. Oberbayern steht zunächst aber nicht auf dem Warnstreikplan.

Die Gewerkschaft verweist auf die hohe Inflation und hohe Arbeitsbelastung im öffentlichen Dienst aufgrund unbesetzter Stellen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände entgegnete, die Tariflöhne im öffentlichen Dienst seien in den letzten zehn Jahren stärker gestiegen als die Inflation. Ein hoher Abschluss werde letztlich die Bürger stärker belasten. „Ich kann die Streikaufrufe zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehen“, hatte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberverbände, Karin Welge, bereits vergangene Woche erklärt. Den Gewerkschaften gehe es vor allem um Mitgliedergewinnung. „Eine Eskalation – noch dazu in solch einer frühen Phase der Verhandlungen – verbietet sich für mich.“

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