Engpässe am Miet-Markt

von Redaktion

Immobilienverband: 2025 werden 700 000 Wohnungen fehlen

Berlin/München – Der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) hat angesichts der Probleme beim Bau vor folgenschweren Engpässen auf dem Wohnungsmarkt gewarnt. Beim Wohnungsbau sei es „nicht mehr kurz vor zwölf, und es ist auch nicht zwölf. Es ist irgendwie so was wie Viertel nach drei, und um sechs gibt’s ein ganz schlimmes Erwachen“, sagte Verbandspräsident Andreas Mattner am Dienstag. Der ZIA, in dem die Immobilienwirtschaft organisiert ist, geht davon aus, dass 2025 rund 700 000 Wohnungen fehlen werden.

Dramatisch zuspitzen könnte sich die Lage auf dem ohnehin seit Jahren angespannten Wohnungsmarkt in München und seinem Umland. Eine der größten Wohnungsgesellschaften der Region, die aus der GBW hervorgegangene Dawonia, sieht das Maximum ihrer Bautätigkeit erreicht. „Wegen gestiegener Zinsen, vieler neuer Belastungen und höherer Baukosten überprüfen wir gerade jedes geplante Neubauprojekt“, sagte Dawonia-Chef Claus Lehner im Interview mit unserer Zeitung. Lehner rechnet daher mit einer großen Wohnungsnot in den kommenden Jahren. In den Ballungsräumen dürften die Mieten pro Jahr zwischen zwei und fünf Prozent steigen.

Im vergangenen Jahr waren laut eines Marktgutachtens des ZIA die Mieten in Deutschland um 5,2 Prozent gestiegen – im Vergleich zu 3,7 Prozent ein Jahr davor. Bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen stellten die Gutachter einen Trendwechsel gegen Ende des Jahres fest. Im Vergleich des zweiten mit dem vierten Quartal gingen die Kaufpreise laut den Angaben um 3,2 Prozent zurück. dpa/sh

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