Ingolstadt/Berlin – Audi will Elektroautos künftig auch in den USA bauen. Die Volkswagen-Tochter hat bislang kein Werk dort, aber mit den neuen Subventionen „ist der Bau eines US-Werks für Elektroautos natürlich hochattraktiv geworden“, sagte Vorstandschef Markus Duesmann der „FAZ“.
„Entscheidungen sind bisher nicht gefallen, aber der Volkswagen-Konzern wird in Zukunft wahrscheinlich mehr Autos für den US-Markt auch dort bauen als bisher“, sagte Duesmann. Ein eigenes Audi-Werk oder ein Werk mit anderen Marken des VW-Konzerns sei möglich. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das im Konzernverbund machen, ist allerdings groß.“
Die „Automobilwoche“ berichtete, auch VW werde für seine neue E-Auto-Marke Scout ein neues Werk in den USA bauen. „Die Entscheidung, das Werk selbst hochzuziehen, liegt als Beschlussvorlage vor und ist damit gefallen“, zitierte die Branchenzeitung aus Unternehmenskreisen. Der Produktionsstart sei für 2026 geplant.
Dass das US-Gesetz „Inflation Reduction Act“ wirkt, zeigt sich auch beim E-Autokonzern Tesla. Weil die USA mit Steuervergünstigungen locken, hat Tesla offenbar seine Pläne zur Herstellung kompletter Batterien in Deutschland aufgegeben. Ursprünglich sollten diese am Standort Grünheide bei Berlin gebaut werden. Nun sind einige Produktionsschritte in den USA vorgesehen, um in den Genuss der dortigen Steuervorteile zu kommen.
Kritiker aus der EU betrachten das US-Gesetz, das Klimainvestitionen am Heimatmarkt fördern will, als milliardenschweres Subventionsprogramm, das den Wettbewerb verzerrt. mm