München – Münchner Krebsspezialisten warnen vor einer Abwanderung der deutschen Pharma-Forschung ins Ausland. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns als Wissenschaftsstandort Deutschland nicht abschaffen“, warnt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchrirurgie und Direktor der Chirurgie am LMU-Klinikum, Prof. Jens Werner. Hintergrund ist die Ankündigung des Unternehmens Biontech, seine Forschung aus Frust über die Trägheit der deutschen Genehmigungsbehörden zum Teil nach England zu verlegen.
„Die Anträge für Studien dauern einfach zu lange, die Auflagen sind extrem hoch“, kritisiert Werner. Andere Länder seien da pragmatischer. „Dort sind vielversprechende Projekte leichter umzusetzen.“ In England will Biontech wohl noch in diesem Jahr eine große Studie zu seiner neuen, mRNA-basierten Krebstherapie durchführen. In der Wissenschaft wird leidenschaftlich diskutiert, ob diese Methode die Krebsmedizin revolutionieren kann. Das Urteil der Münchner Krebsexperten: Der Ansatz sei vielversprechend, auch wenn noch Fragen offen bleiben. bez