Apple-Milliarden für München

von Redaktion

Freistaat verkauft Filetgrundstück – und erntet dafür Kritik vom OB

München – Der US-Konzern Apple baut seinen Entwicklungs-Campus in München aus. Wie gestern bekannt wurde, hat Apple dafür ein 7200 Quadratmeter großes Filetgrundstück an der Seidlstraße unweit des Hauptbahnhofs vom Freistaat Bayern erworben. In direkter Nachbarschaft hatte der iPhone-Hersteller bereits im Herbst einen Neubau in Betrieb genommen. Apple forscht in München vor allem an Mobilfunktechnik, mit dem Ziel, bei Chips von Zulieferern unabhängig zu werden. Bereits 2021 hatte Apple-Chef Tim Cook erklärt, in München eine Milliarde Euro zu investieren, nun kommt also eine weitere Milliarde hinzu.

Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) lobte den Deal als „wichtigen Beitrag“ für den Standort München. Der Ausbau von Schlüsseltechnologien sei „ein Kernanliegen der Staatsregierung“.

Kritik gab es vom Münchner OB. Er freue sich zwar, wenn sich ein in München ansässiger Konzern erweitern könne, sagte Dieter Reiter (SPD). „Als Oberbürgermeister finde ich es allerdings durchaus politisch schwierig, wenn der Freistaat ein so gut gelegenes Filetgrundstück einfach verkauft. Meine Flächenpolitik ist es jedenfalls nicht, städtische Grundstücke zu verkaufen, eine Vergabe in Erbpacht wäre deutlich sinnvoller.“ Bernreiter entgegnete, die große Summe diene nun zum Grundstückskauf und Wohnungsbau. „Bei Erbpacht hätte das viele Jahre gedauert.“

Freistaat und Apple seien nun beim Wohnungsbedarf in der Pflicht, so Reiter. „Irgendwo müssen die neuen Beschäftigten ja wohnen, ohne die angestammten Mieter zu verdrängen, die sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können.“

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