Berlin – Der designierte Weltbank-Chef Ajay Banga kann auf die Unterstützung Deutschlands zählen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte nach einem Gespräch mit dem Manager, sie werde seine Kandidatur unterstützen. Zugleich forderte sie die größte Reform in der Geschichte der Weltbank. „Es geht um ein neues Leitbild und ein neues Geschäftsmodell, damit die Weltbank bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen zur Vorreiterin wird.“ Banga habe ihr zugesichert, sich etwa für sozial gerechten Klimaschutz einzusetzen.
Der in Indien geborene Amerikaner wurde von US-Präsident Joe Biden vorgeschlagen. Der 63-Jährige war mehr als ein Jahrzehnt lang Chef des Kreditkartenunternehmens Mastercard und soll den bisherigen Weltbank-Chef David Malpass ablösen. Dieser will Ende Juni ein Jahr vor dem regulären Ende seiner Amtszeit zurücktreten. Malpass stand wegen Aussagen zum Klimawandel in der Kritik. Schulze räumte ein, dass sie eine weibliche Weltbank-Chefin bevorzugt hätte. „Es ist schade, dass es nicht gelungen ist, eine Kandidatin für dieses Amt zu finden“, sagte sie im Bundestag. Banga habe ihr jedoch zugesichert, die Förderung von Frauen in den Blick zu nehmen. Traditionsgemäß stellen die USA den Chef der Weltbank.