Berlin – Die Zahl der Asylanträge in der EU ist erneut gestiegen: Im vergangenen Jahr wurden in den 27 EU-Mitgliedstaaten 881 200 Erstanträge gestellt, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat gestern in Luxemburg mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 64 Prozent. Damals waren es 537 400 Anträge. Die Behörde verwies jedoch auch darauf, dass die Zahl während der großen Fluchtbewegung in den Jahren 2015 und 2016 jeweils bei mehr als einer Million lag.
Zusätzlich gewährten die EU-Staaten mehr als 4,3 Millionen Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem russischen Angriffskrieg. Diese müssen keinen Asylantrag stellen. Der Krieg dauert bereits seit Februar vergangenen Jahres. Wie in jedem Jahr seit 2013 kamen die meisten Asylsuchenden in Europa aus dem Bürgerkriegsland Syrien (15 Prozent). Es folgen Afghanistan (13 Prozent) sowie Venezuela und die Türkei (jeweils fast 6 Prozent).
Mit 217 735 Anträgen (25 Prozent) wurden wie bereits in den vergangenen Jahren die meisten Anträge in Deutschland gestellt, gefolgt von Frankreich (16 Prozent) und Spanien (13%).