Spionage-Sorge wächst

von Redaktion

Verfassungsschutz warnt vor Naivität

Berlin – Deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind aus Sicht des Verfassungsschutzes immer noch nicht vorsichtig genug, was das Risiko von Spionage, Sabotage und die Gefahr zusammenbrechender Lieferketten angeht. Mit Blick auf Russland und China warnte der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen, bei einer Tagung seiner Behörde und der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft: „Autoritäre Regime nutzen liberale Freiräume zur Verbreitung ihres Einflusses“, warnte Selen.

Wie ernst die Lage ist, zeigt der diesjährige Titel der Veranstaltung: „Eine Welt in Aufruhr – Herausforderungen für unsere Lieferketten, Forschung & Kritische Infrastruktur.“ Anders als früher, wo man gegenseitige Abhängigkeiten als konflikthemmenden Faktor sah, würden diese inzwischen verstärkt als Waffe eingesetzt, sagte Selen. Zu den von diesen Regimen verwendeten Methoden zählten neben klassischer Spionage auch die Entsendung von Forscherinnen und Forschern im staatlichen Auftrag, die Rekrutierung deutscher Wissenschaftler sowie Cyberangriffskampagnen. Zu den am stärksten betroffenen Branchen gehörten unter anderem Luft- und Raumfahrt, Biotechnologie, Industrierobotik, Kommunikationstechnik und Maschinenbau.

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