Anstehen für das 49-Euro-Ticket

von Redaktion

Zum Start rund 28 000 Verkäufe in München – Nachfrage enorm

München – Der Vorverkauf für das neu eingeführte 49-Euro-Ticket ist am Montag mit großem Andrang gestartet. Obwohl das Ticket auch online zum Verkauf steht, haben sich an den Schaltern der Verkehrsgesellschaften lange Schlangen gebildet. Bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) etwa mussten Kunden zeitweise über 90 Minuten anstehen. Offizieller Start für das bundesweit einheitliche Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist der 1. Mai.

Bis gestern Abend verkaufte die MVG insgesamt 28 000 Deutschlandtickets – am Mittag zählte die MVG noch 15 000. Genaue Zahlen, wie viele Tickets in ganz Bayern verkauft wurden, lagen allerdings noch nicht vor.

Im Großraum München gibt es das Ticket in drei Formen: digital auf dem Handy, ab Sommer physisch als Chipkarte und bis Jahresende vorübergehend auch als Papierkarte. „Letztendlich ist es unserem Einsatz zu verdanken, dass es zusätzlich zum Handyticket die Chipkarte gibt“, sagte der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) unserer Zeitung. „Das gemeinsame Ziel des Deutschlandtickets ist, viele neue Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen und niemanden auszuschließen“, erklärte Bernreiter. Deswegen habe sich der Freistaat dafür starkgemacht, das 49-Euro-Ticket nicht nur online, sondern auch in physischer Form anzubieten – damit auch Senioren oder junge Schüler ohne Smartphone von dem Sondertarif profitieren können.

Zwischen Bund und Ländern hatte es vor der Einigung über den Nachfolger des 9-Euro-Tickets Gezerre um die Verkaufsform gegeben. Als Kompromiss entstand die Idee einer kreditkartenähnlichen Chipkarte.

Doch die Einführung einer solchen Chipkarte ist mit großem Aufwand verbunden, erklärte ein Sprecher des Augsburger Tarif- und Verkehrsverbunds AVV. So müssten Automaten extra dafür umgerüstet werden. Deswegen wird in Augsburg die Einführung einer Chipkarte erst noch geprüft. Dass es ein Papierticket künftig nicht nur als Übergangslösung gibt, lehnt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ab.

Artikel 11 von 11