Wärmewende: Kritik reißt nicht ab

von Redaktion

60 000 Installateure fehlen – Spannungen unter Ampel-Parteien

Berlin – An den Plänen der Bundesregierung zum Heizungstausch gibt es weiter scharfe Kritik. Mit ihrem Gesetz strafe die Regierung Bürger und den industriellen Mittelstand „in nie gekanntem Ausmaß ab“, sagte Gerald Linke, Vorstandschef des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches. Der benötigten Anpassung der Gas-Infrastruktur zur Nutzung von Biomethan und Wasserstoff würden „hohe Hürden“ auferlegt. Berlin plane „durch die Hintertür eine Vollelektrifizierung der Energieversorgung“. Unter diesen Umständen werde kein Gasnetzbetreiber auf Wasserstoff umstellen.

Das Kabinett hatte die Wärmewende im Gebäudebereich erst am Mittwoch beschlossen. Demnach sollen ab 2024 nur noch solche Heizungen eingebaut werden dürfen, die zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden.

Doch auch bei der Umsetzung deuten sich Probleme an. In Deutschland fehlten 60 000 Installateure, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, Helmut Bramann, der Funke Mediengruppe. Diese Zahl von zusätzlichen Installateuren werde benötigt, wenn alle Märkte bedient und die Branche sich nicht allein auf den Einbau neuer Heizungen konzentrieren solle.

In der Ampel-Koalition sorgt das Gesetz für schwere Verwerfungen. Die Grünen-Politikerin Irene Mihalic warnte die Partner, die gemeinsamen Pläne im Bundestag nur halbherzig umzusetzen. Alle müssten für das, was sie im Kabinett zugesagt haben, in ihren Fraktionen werben. Das zielt vor allem auf die FDP. Deren Chef Christian Lindner fordert Änderungen im parlamentarischen Verfahren.

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