München – NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) warnt die Union vor Hektik in der Frage der nächsten Kanzlerkandidatur. Aktuell stelle sich die Frage nicht, in mehreren Ländern stünden wichtige Wahlen an – „eine selbstfixierte Personaldebatte wäre da auch mit Blick auf die engagierten Wahlkämpfer vor Ort absolut kontraproduktiv“, sagte Wüst unserer Zeitung.
Zwei hochrangige CDU-Abgeordnete hatten zuvor eine schnelle Festlegung auf einen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) gefordert. Wüst hingegen warnt davor, die CSU zu übergehen. Wenn die Frage 2024 entschieden werde, „wird der CSU neben den Landesverbänden der CDU eine wichtige Rolle zukommen. Es wäre falsch, wenn ein Partner durch frühzeitige Vorfestlegungen einfach übergangen würde.“ Heute treffen sich in München in der Residenz die beiden vollständigen Landeskabinette von Bayern und NRW zu einer Doppel-Sitzung. Auf die Frage, ob Markus Söder die CSU zur absoluten Mehrheit führen könne, sagte Wüst: „Ich traue Markus Söder vieles zu. Ich glaube, dass er die CSU in Bayern zu alter Stärke führen kann.“ cd