„Drei Prozent sind nicht drin“

von Redaktion

Sparkassen-Präsident Reuter verteidigt Zinsniveau für Sparer

München – Die Zinswende ist da – und viele Sparkassen-Kunden spüren davon auf ihrem Tagesgeldkonto vergleichsweise wenig. „Die Sparkassen gehören nicht zu den Marktführern, was die Zinsen angeht“, räumte Bayerns Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter im Interview mit unserer Zeitung ein. Reuter begründete dies damit, dass Sparkassen anders als Direktbanken über einen Zeitraum von zehn Jahren langfristige Immobilienkredite mit Zinsen von teilweise 0,8 oder 0,9 Prozent vergeben hätten. „Diese Kredite sind im Bestand. Da können wir nicht am anderen Ende drei Prozent bezahlen“, sagte er.

Gleichzeitig zeigte sich Reuter besorgt darüber, dass sich immer weniger Menschen angesichts gestiegener Zinsen ein Haus oder eine Wohnung kaufen könnten. Selbst für Doppelverdiener seien Immobilien kaum noch erschwinglich. „Ich bin auch immer wieder erstaunt darüber, wie wenig der Staat für diese Menschen tut“, sagte Reuter. Die Politik könnte beispielsweise die Grunderwerbsteuer reduzieren, steuerliche Erleichterungen und Zinszuschüsse beschließen oder das Baukindergeld erhöhen. sh

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