Ansturm auf Öl-Heizungen

von Redaktion

Angst vor teurem Umbau – Experten warnen vor Panikkäufen

München – Das vom Bund geplante Öl- und Gasheizungsverbot hat in diesem Frühjahr zunächst den gegenteiligen Effekt: Heizungsbaubetriebe und -verbände in mehreren Bundesländern melden rekordverdächtige Bestellungen von fossilen Heizungen, inklusive monatelanger Lieferzeiten.

„Wir haben einen Run auf Öl- und Gasheizungen“, sagt Jürgen Engelhardt, Geschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen. „Herr Habeck hat genau das Gegenteil erreicht von dem, was er wollte.“ Am heutigen Freitag behandelt der Bundesrat das neue Gebäudeenergiegesetz aus dem Ressort von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das zum 1. Januar in Kraft treten soll.

Der Bundesverband der Heizungsindustrie meldete indes einen Rekordabsatz von 306 500 Anlagen im erste Quartal. Der Verkauf klimafreundlicher Wärmepumpen schoss auf 96 500 Anlagen in die Höhe, im Jahresvergleich mehr als eine Verdopplung. Doch Gas- und Ölheizungen wurden mit insgesamt 188 500 Anlagen sehr viel häufiger verkauft, davon 168 000 mit Gas und 20 500 mit Öl befeuert. Bei den Ölheizungen haben sich die Verkaufszahlen binnen Jahresfrist verdoppelt. Viele Menschen fürchten mögliche Zusatzkosten für die Nachrüstung von Dämmung und Flächenheizungen beim Wärmepumpenkauf. „Solche Maßnahmen sind eben für den Großteil der Menschen in Deutschland nicht erschwinglich“, kritisierte Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des SHK-Fachverbands in NRW.

Verbraucherschützer warnen derweil dringend vor Panikkäufen.

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