München – Nach den desaströsen Ergebnissen der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung sollten sich die Schulen aus Sicht von Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (FW) stärker auf die Kernkompetenzen konzentrieren. „Wir überfrachten teilweise auch, was Schule alles tun soll: Medienkompetenz, Berufsorientierung und viele, viele Projekte“, sagte er dem BR. „Man muss sich auch vielleicht mehr auf die klassischen Dinge konzentrieren: Mathe, Rechnen, Lesen, Schreiben.“
Der bayerische Philologenverband schlägt vor, die Englischstunden in der dritten und vierten Klasse für Deutschunterricht zu verwenden. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund gerieten ohne solide Basis bei Lesen, Grammatik und Rechtschreibung sonst in Gefahr, abgehängt zu werden, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Schwägerl.
Laut Grundschul-Lese-Untersuchung hat jeder vierte Viertklässler in Deutschland große Schwächen beim Lesen und Schreiben. Klar ist mittlerweile auch, dass die Corona-Pandemie die Bildungslücke vergrößert hat – besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund.