Berlin – Während in der Politik verbittert um das Verbot von Öl- und Gasheizungen gestritten wird, drohen schärfere Dämm-Vorschriften nun zum nächsten Zankapfel zu werden. Vor Kurzem erst hatte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) beklagt, dass diese das Bauen immer teurer machen. Nun springt ihr die nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach bei: „Klimagerechte Gebäude sind nicht nur eine Frage der Dämmung“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Es gelte, die Wohnbau-Ziele und den Klimaschutz zu vereinbaren. Auch die Mieter müsse man dabei im Blick behalten und dürfe diese finanziell nicht überfordern. „Nicht die Dicke der Dämmung ist entscheidend, sondern wie viel CO2 ein Gebäude oder ein Wohnviertel einspart“, sagte Scharrenbach außerdem.
Bauministerin Geywitz von der SPD hatte zuletzt auf einem Kongress den Sinn strengerer Dämm-Regeln hinterfragt. Bei der neuen Effizienzregel 55H gebe es „sehr viele Fragezeichen, ob das Geld, was man zusätzlich in Dämmung steckt, in einem sinnvollen Verhältnis steht zur eingesparten Energie“, sagte sie.