Milliardenstrafe für Facebook

von Redaktion

EU-Datenschützer greifen gegen Meta-Konzern aus den USA durch

Dublin/München – Der Facebook-Konzern Meta hat wegen eines Verstoßes gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung eine Rekordstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erhalten. Das teilte die irische Datenschutzbehörde DPC in Dublin mit. In dem Verfahren geht es um die Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch angloamerikanische Geheimdienste, die vor zehn Jahren aufgedeckt wurde.

Das Bußgeld stellt die bisherige Rekordstrafe von 746 Millionen Euro für Amazon.com in Luxemburg in den Schatten. Außerdem muss Meta jede weitere Übermittlung europäischer personenbezogener Daten an die Vereinigten Staaten unterbinden, da das Unternehmen weiterhin den US-Überwachungsgesetzen unterliegt.

Experten gehen davon aus, dass der US-Konzern Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen wird. Die Gerichtsverfahren können sich allerdings über Jahre erstrecken. Bis dahin könnte ein neuer Datenpakt zwischen der Europäischen Union und den USA in Kraft treten, mit dem der transatlantische Datenverkehr neu geregelt wird. Meta hatte zuvor mehrfach damit gedroht, sich vollständig aus der EU zurückzuziehen, sollte ein transatlantischer Datentransfer dauerhaft nicht möglich sein.

Mehrere Meta-Topmanager bezeichneten die Entscheidung als „fehlerhaft und ungerechtfertigt“. Sie schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall. Aus der Politik kam hingegen Lob. Die Strafe zeige, dass sich in der EU „ausnahmslos alle – auch die Tech-Giganten – an unsere europäischen Normen und Werte halten müssen“, sagte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU).

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