Bahnunglück: Ursache ermittelt

von Redaktion

Schwellen-Schaden führte zu Unfall bei Garmisch – Kritik an Behörde

Garmisch-Partenkirchen – Beschädigte Betonschwellen waren nach derzeitigem Ermittlungsstand die Hauptursache für das tödliche Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU).

In dem Bericht benennen die Unfallermittler einen „Mangel am Oberbau“ der Bahnstrecke als primäre Ursache für das Entgleisen der Regionalbahn am 3. Juni 2022. Fünf Menschen wurden damals getötet. Die am Unglücksort verlegten Spannbetonschwellen seien beschädigt gewesen. Das führte dazu, dass die sogenannten Schienenauflager als Bindeglieder zwischen Schiene und Beton wegbrachen.

Die Deutsche Bahn sieht sich dadurch in ihren eigenen Ermittlungsergebnissen bestärkt. „Mit diesem Zwischenbericht bestätigt sich unsere Vermutung – schadhafte Betonschwellen führten zu diesem tragischen Unfall“, hieß es am Donnerstag. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt weiter gegen vier Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Dazu warte sie auf ein weiteres, seitens der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten.

Eine Arbeitsgemeinschaft um den Hamburger Bahnkritiker Dieter Doege stellt die Ermittlungsergebnisse allerdings infrage. Sie sieht die Ursache des Unglücks in der Verlegung des Katzenbachs, der seit dem Bau des Farchanter Tunnels an der Unglücksstelle neben dem Bahndamm verläuft und den Damm über Jahre aufgeweicht habe. Ein BEU-Sprecher erklärt dazu aber: „Das ist nach derzeitigem Stand nicht die Primärursache.“  dw/cf/dpa

Artikel 10 von 11