Minsk/Moskau – Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede gesagt, Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten faktisch einen „Bürgerkrieg“ im Land verhindert. Er kündigte zudem „in nächster Zukunft“ Veränderungen in der Führungsetage der russischen Streitkräfte an. Er äußerte sich nicht dazu, ob er an seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu festhält.
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin, dessen Söldner zuvor an der Seite der russischen Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpften, hatte am Samstag einen schwelenden Machtkampf in der russischen Militärführung eskalieren lassen. Der praktisch ungehinderte Vormarsch seiner Wagner-Truppe stoppte erst gut 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt.
Prigoschin ist unterdessen in Belarus eingetroffen. „Ja, wirklich, er ist heute in Belarus“, sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag. Dem Söldnerchef war im Fall einer Ausreise Straffreiheit zugesichert worden. Putin räumte zudem ein, dass Prigoschins Armee, die sich offiziell als privates Militärunternehmen bezeichnet, vom Staat finanziert wurde.