Wiesbaden – Vergangenes Jahr sind weitaus mehr Menschen nach Deutschland gekommen als weggezogen. Der Wanderungsüberschuss sei mit rund 1,46 Millionen Menschen so hoch gewesen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Dies sei vor allem auf Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen. Insgesamt seien rund 2,67 Millionen Zu- und 1,2 Millionen Fortzüge registriert worden. Im Vorjahr waren es 1,32 Millionen Zu- und 994 000 Fortzüge. Aus der Ukraine kamen 2022 rund 1,1 Millionen Menschen, 138 000 zogen weg.
Deutliche Anstiege der Nettozuwanderung gab es demnach auch aus Syrien, von wo 68 000 Menschen kamen, sowie aus Afghanistan (55 000) und aus der Türkei (49 000). Die Zuwanderung aus der EU – vor allem Rumänien, Polen, Bulgarien – sei moderat angestiegen.
Deutsche Staatsangehörige wanderten besonders in die Schweiz (20 000 Fortzüge), Österreich (12 000) und die USA (10 000) aus. Innerhalb Deutschlands erreichte Brandenburg den höchsten positiven Wanderungssaldo mit 14 000 Menschen. Ursache war eine hohe Zuwanderung aus Berlin. Nach Bayern kamen 5000 Menschen mehr als fortzogen. Berlin (minus 11 000) und Baden-Württemberg (minus 10 000) verloren Einwohner.