Wiesbaden – Die Inflation in Deutschland hat erstmals seit Februar wieder an Tempo zugelegt. Nach ersten Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4 Prozent. Im Mai lag die Jahresteuerungsrate noch bei 6,1 Prozent.
„Dem grundsätzlichen Inflationsrückgang sollte dieser Ausschlag aber nicht den Garaus machen“, kommentierte Christoph Swonke von der DZ Bank. Das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt hätten im Sommer 2022 die Inflation gedämpft. Das wirke sich jetzt gegenläufig aus. „Vor allem die weiterhin nachlassenden Energiepreise und billigere Nahrungsmittel sollten das Leben der Bürger in den kommenden Monaten wieder günstiger machen“, erwartet Swonke.
Anders als in Deutschland sank die Teuerung in Spanien weiter. Sie lag bei nur noch 1,6 Prozent, wie das dortige Statistikamt gestern meldete. Vor allem Strom, der in Spanien inzwischen zu mehr als 50 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, hat sich stark verbilligt. Zudem hatte die Regierung die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel gestrichen. höß/dpa