München – Auf Bayern kommen enorme Herausforderungen in der Pflege zu. Das zeigen neue Zahlen der „Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform“, die unserer Zeitung vorliegen. Demnach werde die Zahl der Pflegebedürftigen von 586 000 bis 2040 auf 748 000 Personen steigen – ein Zuwachs um 27,65 Prozent, der deutlich über dem bundesweit erwarteten Wert von 19,7 Prozent liegt.
Allein aufgrund dieser demografischen Entwicklung werden bis 2040 der Berechnung zufolge 33 536 Vollzeit-Pflegefachkräfte zusätzlich benötigt – also 37,34 Prozent mehr als derzeit tätig sind (89 810 Vollzeitkräfte, Stand 2021). Damit liegt auch der zusätzliche Fachkräftebedarf deutlich über dem Bundesschnitt von 29,22 Prozent.
Dazu kommt: Da diese Daten nur den zusätzlichen Stellenbedarf aufgrund der demografischen Alterung zeigen, müssten im selben Zeitraum auch noch die altersbedingt ausscheidenden Pflegekräfte nachbesetzt werden. Das Problem: Gegenwärtig sind demnach circa 44 Prozent des in der Pflege beschäftigten Personals in Bayern 50 Jahre alt und älter und werden bis 2040 ausgeschieden sein. Daraus ergibt sich der Berechnung zufolge in Bayern nochmals ein Bedarf von rund 39 000 Vollzeit-Stellen. Da in der Realität zudem viele Pflegekräfte in Teilzeit arbeiten, bräuchte es wohl sogar weit mehr Mitarbeiter, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.
Die Initiative – zu deren Mitgliedern unter anderem der Verband der Privaten Krankenversicherungen, der Bundesverband der Betreuungsdienste und der Arbeitgeberverband Pflege gehören – fordert einen Neustart in der Pflege-Personalpolitik. hor