München – Abgerissene Oberleitungen, umgeknickte Masten, Bäume auf den Gleisen: Die Bahn in Oberbayern ist vom Sturmtief „Ronson“ böse erwischt worden. Mit Ausnahme der S1-Strecke gab es im gesamten S-Bahnnetz massive Schäden, die auch am heutigen Donnerstag den Zugverkehr treffen werden.
„Jeder Fahrgast sollte sich darauf einstellen, dass mit Einschränkungen zu rechnen ist“, warnte eine Bahnsprecherin. Besonders gravierend waren die Schäden im Süden und Westen Münchens: Die Bahnstrecke München-Tutzing-Murnau, sowie die Fernverkehrsstrecken München-Lindau und weiter Richtung Schweiz und München-Augsburg-Ulm blieben gestern wegen der Schäden komplett gesperrt. Somit fuhren auch die S3, S4 und die S6 nicht. Auch Abschnitte der S2, S7 und S8 waren gesperrt. „Die Reparaturen können für einige Strecken mehrere Tage dauern“, warnte ein Sprecher des Bahnunternehmens Go-Ahead, das die Strecken nach Lindau, Augsburg, Günzburg und Donauwörth bedient.
Besonders ärgerlich: Den Bahnen gelang es teilweise nicht, einen Notverkehr mit Bussen zu organisieren. Ein Grund ist der Fahrermangel.
Die Gesamtschäden durch Sturmtief „Ronson“ waren gestern noch nicht absehbar – es dürfte aber in die Millionen gehen. Auch in Oberbayern wurden mehrere Menschen verletzt, es gab tausende Rettungseinsätze. Gestern Abend richteten weitere Gewitter im Raum Erding Schäden an. Am Flughafen mussten dutzende Flüge annulliert werden. Betroffen war auch CDU-Chef Friedrich Merz, der nicht wie geplant zu einem Treffen mit der CSU anreisen konnte.