München – Die unter hohen Kosten ächzende bayerische Industrie verlagert ihre Investitionen nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern zunehmend ins Ausland. Im Saldo meldeten von den 900 befragten Industriefirmen demnach lediglich sechs Prozent, dass sie im Inland mehr investieren wollen, wie der Bayerische Industrie- und Handelskammertag mitteilte.
Fast ein Fünftel wollen dagegen mehr im Ausland investieren. „Kapazitätserweiterungen finden ganz überwiegend im Ausland statt“, sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Von einer „wachsenden Gefahr der Deindustrialisierung“ spricht er. Ein Hauptgrund der Abwanderungstendenzen sind demnach die hohen Energiepreise. Gößl forderte „schnellstmögliches Handeln“ der Politik. Es gehe in Bayern um 1,3 Millionen „gut bezahlte Arbeitsplätze“.
Unterdessen trafen sich Politik und Wirtschaftsverbände in München zu einem Runden Tisch über die stark kriselnde Baukonjunktur. Die Aufträge im Wohnungsbau sind um 40 Prozent eingebrochen. Inflation, gestörte Lieferketten und hohe Energiepreise verursachen Probleme.