München – Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) verteidigt die Schul-Pläne für Kinder ohne Deutschkenntnisse. Viel zu oft fielen diese Kinder durchs Raster der Sprachstandstests, weil sie keinen Kindergarten besuchen, sagte Herrmann unserer Zeitung. Es brauche verpflichtende Sprachtests weit vor der Einschulung, wohl auch eine Art Vorschulpflicht.
Die CSU hatte ihre Pläne zu Wochenbeginn vorgestellt. Der Koalitionspartner Freie Wähler, der mit Michael Piazolo seit 2018 den Schulminister stellt, reagierte skeptisch und verwies auf gute Erfahrungen mit bestehenden Angeboten. Herrmann hält das nicht für ausreichend. „Das Problem sind nicht die Angebote. Das Problem ist: Viele Familien mit Migrationshintergrund nutzen sie nicht.“ Er warnt, dass es für den betroffenen Schüler, aber auch für die ganze Klasse gravierende Nachteile habe, ohne Deutschkenntnisse im Unterricht sitzen zu müssen.
Herrmann will für die Vorschul-Deutschklassen unter anderem pensionierte Lehrer reaktivieren. Die Zuverdienstgrenzen neben der Pension sollen dafür gelockert werden, schlägt er vor. cd