Rohrdorf/Rosenheim – Zwischen Paletten und Fäkalien entdeckte ein Lkw-Fahrer am gestrigen Freitagmorgen während einer Pause an der Tank- und Rastanlage Samerberg Nord nahe Rohrdorf aufgrund von Klopfgeräuschen zwei Migranten zwischen der Palettenladung. Die Bundespolizei in Rosenheim ermittelt wegen Einschleusens von Ausländern unter unmenschlichen und höchst gefährlichen Bedingungen.
Die beiden Afghanen, 18 und 20 Jahre alt, erklärten mithilfe von Dolmetschern bei der grenzpolizeilichen Befragung, vor der Zwangsrekrutierung durch die Taliban aus der Heimat geflohen zu sein. In der Türkei hätten sie sich Schleusern anvertraut, die sie gegen Bezahlung nach Serbien gebracht hätten. Für 1300 Euro pro Person sollte es nach Deutschland weitergehen. Mittwochnacht hätte sie ein Mittelsmann zu dem Lkw gelotst. Sie mussten sich in einen schmalen Zwischenraum zwischen einer Wand des Aufliegers und der Ladung zwängen. Der Fahrer habe hiervon nichts mitbekommen.
Während der Fahrt sei ihnen nichts Anderes übrig geblieben, als ihre Notdurft auf der Ladefläche zu verrichten. Irgendwann begannen sie, durch Rufen und Klopfen auf sich aufmerksam zu machen. Die Männer wurden einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet.