Große Baulücke in Bayern

von Redaktion

Initiative schlägt Alarm – Zahl der Sozialwohnungen sinkt

München – Die Wohnungsbauinitiative von Wirtschaft, Immobilien- und Wohnungsbranche, Gewerkschaft und Mieterbund in Bayern schlägt Alarm: Ohne eine Wiederankurbelung der Bautätigkeit prophezeit das Bündnis eine weitere Verschärfung des Wohnungsmangels und Stellenabbau in der Baubranche. Hintergrund: In den ersten vier Monaten des Jahres gingen die Baugenehmigungen um ein knappes Drittel zurück.

„Von den 70 000 neuen Wohnungen, davon 20 000 im geförderten Bereich, die jährlich gebaut werden müssten, ist man auch in Bayern weiter entfernt denn je“, heißt es in einem neuen Positionspapier – mit dem „geförderten Bereich“ sind Sozialwohnungen gemeint.

Die Bundesregierung hat in ihrem Haushaltsentwurf für 2024 zwar eine Erhöhung der Zuschüsse für den sozialen Wohnungsbau auf 3,15 Milliarden Euro angekündigt, von 2025 bis 2027 sollen es jährlich 3,5 Milliarden sein. Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt aber. Bundesweit gab es bis Ende 2022 rund 1,088 Millionen solcher Wohnungen, 14 000 weniger als im Jahr zuvor. In Bayern sank die Zahl leicht um 423 auf 133 129 Sozialwohnungen.

Insgesamt haben Zins- und Preisanstieg einen Rückgang beim Bau neuer Wohnungen zur Folge. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte kürzlich ein bayerisches Bauprogramm angekündigt, aber noch keine Einzelheiten genannt.

Die Initiative fordert in einem Sieben-Punkte-Katalog unter anderem langfristige und transparente Förderung für den Wohnungsneubau, mehr Bundeszuschüsse für neue Sozialwohnungen, die Ausschreibung von mehr Bauland und eine Vereinfachung des Baurechts.

Artikel 9 von 11