München – Bayern will mit dem Bund über die Übernahme der Uniper-Wasserkraftwerke durch den Freistaat verhandeln. „Wir streben die Übernahme der gesamten bayerischen Uniper-Wasserkraftwerke in eine landeseigene Betreibergesellschaft an. Auch eine gemeinsame Betreibergesellschaft mit dem Bund ist möglich“, sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in München. Per Brief forderte er das Bundesfinanzministerium zu konkreten Gesprächen auf.
„Wir müssen die historische Chance nutzen. Wir müssen die Energieversorgung neu denken. Mein Ziel ist eine gemeinwohlorientierte, ökologisch nachhaltige und verlässliche Nutzung der Wasserkraft“, betonte Glauber. Die Uniper-Wasserkraftwerke müssten dauerhaft der öffentlichen Hand gehören. Durch eine neue Betreibergesellschaft könnten die Strukturen der Uniper-Wasserkraftsparte dauerhaft bestehen bleiben und auch das Betriebspersonal übernommen werden.
Uniper, unter anderem Deutschlands größter Gashändler, war wegen hoher Kosten für die Energie-Ersatzbeschaffung in Schieflage geraten. Der deutsche Staat hatte ein milliardenschweres Stabilisierungspaket geschnürt, von dem Uniper 13,5 Milliarden Euro in Anspruch genommen hat. Seitdem ist der Bund zu gut 99 Prozent Eigentümer.
In Bayern sind Wasserkraftwerke an Isar, Lech, Donau und Main Teil des Uniper-Vermögens. Darunter ist auch das berühmte Walchenseekraftwerk in Oberbayern. Insgesamt geht es um 97 Anlagen mit zusammen 970 Megawatt Leistung und 4800 Gigawattstunden Stromertrag pro Jahr. » POLITIK