München – Eine neue Studie sagt Bayern einen dramatischen Pfleger-Mangel voraus. Bis 2050 wird es nach einem neuen Gutachten fast 1,1 Millionen Pflegebedürftige in Bayern geben. „Im Dezember 2021 waren in Bayern bereits 578 147 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Den aktuellen Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2050 deutlich steigen, und zwar auf bis zu 1,082 Millionen Menschen. Das sind fast 90 000 Pflegebedürftige mehr, als wir bisher erwartet hatten“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).
Die Prognosen seien auf Basis der neuesten Pflegestatistik 2021 erstellt worden, hieß es weiter. Die Herausforderung sei groß, denn „mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu“. Konkret bedeute die Zunahme an Pflegebedürftigen, dass der Personalbedarf in der Langzeitpflege bis zum Jahr 2050 um 53 300 auf 142 500 Pflegekräfte, jeweils in Vollzeit gerechnet, steige. „Das ist immens“, sagte Holetschek. 2021 seien in Bayern 89 224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschäftigt gewesen, davon je die Hälfte Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte.
Holetschek verlangt einen gemeinsamen Pflegegipfel von Bund und Ländern. Die Entwicklung trifft den ganzen Freistaat. Ein Aspekt dabei ist das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung. In Oberbayern etwa leben derzeit gut 310 000 Menschen ab 80 Jahren, bis 2050 werden es 485 000 sein. Allein in Oberbayern soll es dann 85 000 zusätzliche Pflegebedürftige geben, insgesamt eine Viertelmillion im Regierungsbezirk. cd/dpa