Vertrauen in Staat auf Tiefstand

von Redaktion

69 Prozent sehen Überforderung – Beamte beklagen Gewalt

Berlin – Die Problemliste des deutschen Staates ist lang. Und das hat Folgen für das Vertrauen der Bürger in seine Handlungsfähigkeit. Es ist nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage auf einen neuen Tiefstand gesunken. In der Forsa-Erhebung für den Deutschen Beamtenbund (dbb) hielten nur noch 27 Prozent den Staat für fähig, seine Aufgaben zu erfüllen. Das waren zwei Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. 69 Prozent sahen ihn als überfordert an – vor einem Jahr waren es 66 Prozent gewesen.

Diese Zahlen seien „erschreckend“, sagte der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach. Der Gewerkschafter konnte sich einen Seitenhieb auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht verkneifen: „Es gibt jemanden im Kanzleramt, der hat gesagt, wer bei mir Führung bestellt, der bekommt sie. Das scheint sich bei den Bürgerinnen und Bürgern noch nicht so eingestellt zu haben.“

Den Ärger der Menschen müssten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ausbaden, kritisierte Silberbach. Mehr als die Hälfte von ihnen (54 Prozent) sei im Dienst schon beschimpft, bedroht oder tätlich angegriffen worden.

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