München – Die Bundespolizei verzeichnet eine starke Zunahme von Menschen, die unerlaubt nach Deutschland einreisen. Laut der Behörde gab es im Juli 10 714 unerlaubte Einreisen. Erstmals seit November liegt die Zahl im fünfstelligen bereich. Zum Vergleich: Im Juli 2022 verzeichenete die Bundespolizei 6900 Einreisen, im Juli 2021 waren es sogar nur 4000.
Der Trend spiegelt die Erfahrungen an den Außengrenzen im Süden Europas. In diesem Jahr haben nach Angaben der italienischen Regierung bereits 103 000 Menschen auf Booten das Land erreicht – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und fast genauso viele wie im Gesamtjahr 2022.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) warnte angesichts der Zahlen vor einer Überforderung der Landkreise. „In den Kommunen ist die Belastungsgrenze erreicht. Das ist leider noch nicht völlig angekommen in Berlin“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Wir übernehmen uns gerade mit der Integration, auch was die zwingend notwendige Integration in den Arbeitsmarkt betrifft.“ Zuvor hatte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn erklärt, Deutschland brauche „eine Pause von dieser völlig ungesteuerten Asyl-Migration“. Ampel-Politiker lehnen das ab.
2023 könnte auch in puncto Familiennachzug ein Rekordjahr werden. Zusätzlich zu den 244 000 Menschen, die 2022 einen Asylantrag gestellt hätten, stellten die Botschaften der Bundesrepublik noch gut 117 000 Visa für Familienangehörige aus, die ebenfalls nach Deutschland kommen. Von Januar bis Juli 2023 seien es weitere 77 000 gewesen. Diese Zahlen nannte das Auswärtige Amt auf Anfrage der CSU.