Kiew/Moskau – Zum ukrainischen Unabhängigkeitstag hat ein Spezialkommando nach Geheimdienstangaben einen Einsatz auf der Krim ausgeführt und die ukrainische Fahne auf der von Russland annektierten Halbinsel gehisst. Bei dem Einsatz habe „der Feind Verluste unter seinen Männern“ erlitten, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Donnerstag mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte angesichts des Unabhängigkeitstags seine Landsleute derweil als „freies Volk“, Deutschland sicherte Kiew weiteren Beistand zu.
Wie der ukrainische Militärgeheimdienst im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde bei dem Einsatz auf der Krim zudem Ausrüstung zerstört. Die Spezialkräfte seien in der Nacht vom Meer im Westen der Krim nahe der Orte Oleniwka und Majak an Land gegangen und inzwischen wieder von der Halbinsel abgerückt, ohne Verluste zu erleiden. „Alle Ziele und Aufgaben wurden erfüllt. Und die Nationalflagge wehte wieder auf der ukrainischen Krim.“
In Russland aber gab es gestern nur ein anderes Thema: der Tod des Chefs der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, den Putin am Abend indirekt bestätigte. Spekuliert wurde vor allem über die Ursache des Absturzes. So berichtete unter anderem der russische Telegram-Nachrichtenkanal Shot unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass der Absturz womöglich durch eine Bombe im Bereich des Fahrgestells ausgelöst worden sei. Zuvor hatte der Prigoschin nahe stehende Kanal Grey Zone die Nachricht verbreitet, die Maschine sei von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden.