SPD schlägt CSU-Minderheitsregierung vor

von Redaktion

Ehemaliger Freie-Wähler-Chef Armin Grein „bitterlich enttäuscht“ von Aiwanger

München – Bayerns SPD hat der CSU angeboten, eine Minderheitsregierung bis zur Landtagswahl zu tolerieren – sollte Ministerpräsident Markus Söder seinen Vize Hubert Aiwanger entlassen und die Koalition mit den Freien Wählern brechen. Die Fraktion würde bis zum 8. Oktober eher eine Minderheitsregierung vorziehen, als den Freistaat „den Rechtspopulisten auszuliefern“, so Landeschef Florian von Brunn.

Auch die sonst so geschlossen wirkenden Freien Wähler sollen mittlerweile das Verhalten ihres Parteichefs anzweifeln: Aiwangers Umgang mit der Flugblatt-Affäre „wird ihm auch bei den Freien Wählern nicht sehr hoch angerechnet“, sagte Ex-Parteichef, Armin Grein, der „FAZ“. Er selbst sei „bitterlich enttäuscht“ von Aiwanger. „Hätte er direkt gesagt: ‚Ich habe ein paar Jugendsünden begangen, aber ich kann nachweisen, dass ich mich gewandelt habe‘, sähe die Sache anders aus“.

Die „SZ“ hat derweil mit ehemaligen Mitschülern gesprochen, die berichteten, dass Aiwanger wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei vom Schuldirektor überführt worden sei und des Öfteren das „Horst-Wessel-Lied“ angestimmt habe.

Aiwanger hatte am Freitagabend die von Söder gestellten Fragen schriftlich beantwortet. Zum Inhalt der Antworten war zunächst noch nichts bekannt. Auch die Fragen wurden nicht veröffentlicht. Aiwanger steht seit einer Woche unter Druck, als ein antisemitisches Flugblatt aus seiner Vergangenheit auftauchte. In Sozialen Medien wurden derweil Beweise vorgelegt, dass der Lehrer, der die Presse über den Vorfall informiert hatte, auch in der Kommunalpolitik aktiv war – für die SPD.

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