München/Holzkirchen – Die Bayerische Regiobahn warnt vor der Einführung des Ein-Euro-Fahrradtickets. Gerade an schönen Wochenenden und in der Urlaubszeit sei das Fahrgastaufkommen für die BRB schon jetzt „eine enorme Herausforderung“. die Ausflugsziele im Oberland Richtung Lenggries, Tegernsee und Bayrischzell sowie Richtung Chiemsee, Füssen und am Ammersee seien „regelmäßig so überlaufen, dass die Züge bereits heute an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen“, teilte die BRB mit.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte das günstige Radlticket Ende März angekündigt, die Regierungsfraktionen CSU und FW beschlossen es im Juli im Landtag endgültig. Demnach soll die Radlmitnahme ein Euro je Fahrt kosten, nicht wie anfangs suggeriert je Tag. Ein Einführungsdatum wurde damals jedoch nicht genannt. Unter Verkehrsexperten heißt es, man arbeite jetzt auf den Fahrplanwechsel am 9. Dezember hin, „in der Hoffnung, dass im Winter wenige fahren“.
Die BRB erklärt: „Die Befürchtung ist, dass das Ein-Euro-Fahrradticket, das die Staatsregierung einführen will, das Problem noch einmal deutlich verschlimmert.“ Die BRB schlägt vor, bestimmte Strecken zu definieren, auf denen das Radlticket dann nicht gilt. Auch zu Hauptverkehrszeiten könne ein Fahrrad nicht mitgeführt werden. Der Grünen-Verkehrsexperte Markus Büchler spottete: „Hauptsache, eine Ankündigung ist hinausposaunt.“ Eine günstige Fahrradmitnahme sei wichtig, sie müsse aber richtig vorbereitet werden. In Österreich führte die ÖBB sogar eigene Fahrrad-Wagen in den Zügen auf nachfragestarken Linien mit. dw