Viele Züge in Bayern zu kurz

von Redaktion

Ministerium räumt große Probleme im Regionalverkehr ein

München/Freising – Die Bahn setzt offenbar auf vielen Strecken in Bayern zu kurze Züge ein. Das ergibt sich aus Daten, die das Bayerische Verkehrsministerium auf Anfrage der Grünen ermittelt hat. Demnach gibt es auf den Strecken von München über Landshut nach Nürnberg und Regensburg täglich zu wenige Waggons. Vor allem Doppelstockwaggons fehlen. Laut DB Regio „steht ein Großteil der Doppelstock-Garnituren (Dosto) aufgrund hohen Schadstands und verschiedener Störungen nicht wie geplant zur Verfügung“, erklärt das Ministerium. Grund sei eine schwierige Ersatzteil-Beschaffung.

Aus einer Aufstellung des Ministeriums, die dem Freisinger Grünen-Abgeordneten Johannes Becher vorliegt, ergibt sich auch für die S1 ein desolates Bild. Für die acht Monate von November 2022 bis Juni 2023 werden Fehlstände über 68 Seiten aufgelistet, insgesamt fuhren in diesem Zeitraum 3200 Züge mit mindestens einer Garnitur zu wenig. Beim Alex München-Hof werden die Fehlstände sogar auf 111 Seiten nachgewiesen. „Die Folge sind übervolle Züge, und das seit Monaten“, sagt Becher. Hinzu kommt ein hohes Maß an kompletten Ausfällen, bei der S1 im ersten Halbjahr 4,35 Prozent. 21 Prozent der Regionalzüge auf den Strecken über Freising waren über fünf Minuten zu spät.

„Die Strecke zwischen München und Landshut scheint eine der schlechtesten Strecken im Bahnland Bayern zu sein“, folgert der Abgeordnete. Jedoch räumt das Ministerium ein, auch im Augsburger Netz, bei der S-Bahn Nürnberg und der Würzburger Mainfrankenbahn gebe es „Abweichungen in ähnlichen Größenordnungen“. dw

Artikel 1 von 11