Bund kippt neuen Bau-Standard

von Redaktion

Krisengipfel in Berlin: EH40 wird ausgesetzt – Höhere Förderung

Berlin – Mehr Unterstützung für Familien beim Kauf oder Bau der eigenen vier Wände, neue Steuervorteile bei Bauprojekten und die Abkehr von geplanten Energiestandards: Mit 14 Vorhaben will die Ampelkoalition erreichen, dass mehr gebaut wird. Es müssten „mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden“, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) beim Krisentreffen mit der Baubranche.

Große Wirkung soll unter anderem der Verzicht auf den im Koalitionsvertrag für 2025 vereinbarten Energiesparstandard EH40 für Neubauten haben. Bauministerin Klara Geywitz hatte dies bereits in der Vergangenheit gefordert, nun ließ sich auch Bundesklimaminister Robert Habeck (Grüne) darauf ein. Er erklärte: „Mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes ist sichergestellt, dass Neubauten ab 2024 klimafreundlich heizen. Deshalb halte ich es nicht mehr für nötig, jetzt auf die Schnelle den neuen Standard EH40 einzuführen.“

EH40 heißt: Ein Bedarf von 40 Prozent der Energie eines Vergleichsneubaus. Derzeit gilt der Standard EH55 für Neubauten. EH40 sollte den Energiebedarf fürs Heizen weiter senken und damit auch den Ausstoß von Klimagasen. Doch wird das Bauen damit aufwendiger und teurer. Das käme zu einer Zeit ohnehin steigender Kosten wegen stark erhöhter Bauzinsen und teurer Baustoffe.

Im 14-Punkte-Plan ist außerdem eine Reform der Eigentumsförderung für Familien vorgesehen. Die Einkommensgrenze einer Familie mit einem Kind soll von 60 000 auf 90 000 Euro steigen.

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