Corona-Welle nach der Wiesn

von Redaktion

Abwasser-Untersuchung: 37,1 Prozent mehr Fälle in einer Woche

München – Nach dem Ende des Oktoberfests berichten Münchner Hausärzte von vollen Praxen. Zugleich deuten Daten aus der Untersuchung des Abwassers darauf hin, dass insbesondere die Zahl der Corona-Infektionen stark steigt. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) testet zwei Mal wöchentlich das Abwasser bayerischer Kommunen auf die Viruslast. Dieser Wert habe im Vergleich zur Messung vergangene Woche um 37,1 Prozent zugenommen. „Wenn viele Menschen in Innenräumen oder auf engstem Raum zusammen feiern, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Erregern“, sagt Prof. Oliver Keppler von der LMU.

Die steigende Zahl an Infektionen wird auch von Hausärzten wahrgenommen. „Wir wissen ja, dass die Saison bei uns durch die Wiesn früher losgeht als im Rest der Republik“, sagt Dr. Wolfgang Ritter, Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes. Zu große Sorgen müsse man sich aber nicht machen. Denn: „Die schweren Verläufe sind noch immer auf sehr niedrigem Niveau.“

Das sieht auch der Virologe Prof. Christian Drosten von der Berliner Charité so. „Ich kann vorerst Entwarnung geben“, sagt Drosten im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Die Pandemie ist beendet, der globale Gesundheitsnotstand vorbei.“ Verantwortlich hierfür sei auch die hohe Impfrate.

Der Münchner Infektiologe Prof. Christoph Spinner vom Uni-Klinikum rechts der Isar rät Menschen über 60 Jahren und chronisch Kranken nicht nur zur erneuten Corona-Impfung, auch eine zusätzliche Grippe-Impfung sei für sie sinnvoll. Denn die Hochphase der Influenza-Viren komme erst noch.

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