Nato rüstet auf gegen Russland

von Redaktion

35 000 Bundeswehr-Soldaten künftig in sehr hoher Bereitschaft

Brüssel – Zur Abschreckung Russlands will Deutschland künftig 35 000 Soldaten in sehr hoher Bereitschaft halten. Es gehe darum, die neuen Verteidigungspläne der Nato mit konkreten Kräften zu hinterlegen, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Neben den Soldaten in hoher beziehungsweise höchster Bereitschaftsstufe seien der Nato auch bis zu 200 Flugzeuge, Fregatten, Korvetten und vieles andere mehr zugesagt worden. Die Truppen sollen ab 2025 vom Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa angefordert werden können.

„Wir gehen de facto all in“, erklärte Pistorius in Anspielung auf einen Pokerbegriff für den größtmöglichen Einsatz. Die Zusage Deutschlands erfolgt im Zuge der Planungen der Nato für ein neues Streitkräftemodell. Dieses sieht vor, 300 000 Soldaten für mögliche Einsätze in hoher Bereitschaft zu halten. Bislang steht für schnelle Kriseneinsätze vor allem die Eingreiftruppe NRF mit rund 40 000 Soldaten bereit.

Hintergrund der Neuaufstellung sind insbesondere die Bedrohungen durch Russland. Spätestens seit Kremlchef Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine befohlen hat, wird in der Nato auch ein Vorgehen gegen Bündnisstaaten nicht mehr völlig ausgeschlossen. Als besonders bedroht gelten Estland, Lettland und Litauen.

Für den Fall der Fälle wurden im Sommer bereits regionale Verteidigungspläne beschlossen. Auf mehr als 4400 Seiten wird dort festgelegt, wie kritische Orte im Bündnisgebiet geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollen. Die Umsetzung soll durch das neue Streitkräftemodell ermöglicht werden.

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