München – Imam Benjamin Idriz, Vorsitzender des Münchner Forums für Islam, hat sich gemeinsam mit anderen Münchner Imamen und muslimischen Verantwortlichen in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter gewandt und sich darüber beschwert, dass sie im Münchner Rathaus kein Gehör fänden. „Seit dem Angriff der Hamas auf Israel überschlagen sich die Ereignisse von Tag zu Tag“, heißt es in dem Schreiben. Sie seien in größter Sorge um den Frieden in der Stadt und bäten um ein Gespräch mit Reiter. „Die Lage droht andernfalls unaufhaltsam zu eskalieren.“ Bisher hätten sie jedoch keine Antwort erhalten.
Dem widerspricht Reiter, er sei irritiert angesichts der in dem Statement enthaltenen Behauptungen. „Es gab zu keiner Zeit eine Ablehnung des Gesprächsangebotes“, schreibt der OB in einer Mitteilung. Sein Büro habe am Mittwoch versucht, zumindest kurzfristig einen Telefontermin zu vereinbaren, was abgelehnt worden sei. „Ich kann verstehen, dass in der derzeitigen Situation eine gewisse Ungeduld herrscht und ich lege deshalb sicherlich nicht jedes Wort auf die Goldwaage“. Dem gemachten Eindruck müsse er aber widersprechen. Seine Tür stehe offen.
Imam Idriz beharrt auf ein Gespräch im Rathaus, gemeinsam mit weiteren Vertretern der Moscheen-Gemeinden. Ein Gespräch nur mit ihm am Telefon sei hier nicht effektiv. „Es besteht die Gefahr, dass die Stadtgesellschaft gespalten wird. Das müssen wir verhindern.“ leo